Abschnitt 2: Bar le Duc - Strasbourg
Bar le Duc – Toul - Nancy – Saverne – Strasbourg
Länge: ca. 300 km
Trassenverlauf
Beschreibung
Nach einem Aufenthalt in Bar Le Duc radeln wir rund 20 km entlang
des Canal de la Marne au Rhin auf Landstraßen bis Ligny-en- Barrois und
verlassen die rd. 5000-Einwohner-Stadt. Nach 25 km verlassen wir den
Canal de la Marne au Rhin bei Demange-aux-Eaux und umrunden den Canal
auf den nächsten 10 km bis nach Mauvages. Diese Umrundung ist sehr
interessant, denn der Kanal überquert die Ufer der Mense auf Höhe des
Mauvages Tunnel (4975 m lang). Für Schiffe herrscht hier Einbahnverkehr,
da die Schiffe jeweils in Zehnergruppen an einem Kettenschlepper den
Berg durchfahren.
Auf den nächsten 30 km Landstraße fahren wir durch Void-Vacon und
Commercy. Aus Commercy stammt die kulinarische Köstlichkeit
„Madeleines", jene leichte Mischung aus Zucker, Butter, Eiern, Mehl und
Zitrone, die im 18. Jahrhundert auf Anordnung von König Stanislaus
erfunden wurde. Schließlich erreichen wir die 17.000 Einwohner-Stadt
Toul. Hier lohnt sich ein Abstecher zur spätgotischen Kathedarale St.
Etienne, die das Stadtbild beherrscht. Eine ausgebaute 25 km Radtrasse
der Mense-Schleifen führt über Sexey aux Forges und Pont St. Vincent
nach Neuves-Maisons, wo entlang des alten Treidelpfades Hochöfen an die
Aktivität der lothringischen Industrie erinnern. Auch auf den nächsten
10 km bis Mereville bei Nancy durchfährt man eine wunderschöne Gegend im
Parc naturel regional de Lorraine.
Die Route des Paneuropa-Radweges umfährt Nancy südlich. Ein
Abstecher nach Nancy bietet sich jedoch an, zumal Nancy für Radfahrer
ein durchgängiges Wegenetz ausgewiesen hat. Nancy ist wegen ihres
kulturellen und historischen Reichtums einen Umweg wert. Sehenswert sind
vor allem der berühmte Platz Stanislaus, der 1983 zum Weltkulturerbe
der Menschheit durch die UNESCO erhoben wurde und die Sammlung moderner
Kunst. Auf den kommenden rund 100 km kann man entlang des Kanals auf
Gemeindeverbindungsstraßen parallel zum Kanal viele kleine Ortschaften
durchqueren. Vorbei an zahlreichen Schleusen und damit verbundenen
kleinen Steigungen für die Radfahrer durchfährt man die Dörfer Rosières
aux Salines, St. Nicolas de Port, Buissoncourt, Crevio, Einville au
Jard, Bauzemont, Parroy, Moussey, Réchcourt-le-Château, Gondrexange,
Landange, Xouaxange und Niderviller bis wir Arzviller erreichen. Dort
kommt der Kanal aus dem Berg, mitten im Wald, wo er in einem Tunnel die
Berge durchquert und die Radler werden vom Elsass begrüßt. Nun radeln
wir 12 km auf der Straße D 98 nach St. Louis und genießen die
anschließende Abfahrt nach Plan Incline de St-Louis. Hier findet man ein
außergewöhnliches Schiffshebewerk, in dem auf einer Länge von 45m die
Schiffe des Kanals in einer Art Badewanne den Berg hinaufgezogen werden.
Dieser querliegende Bootsaufzug ersetzt 17 Schleusen. Zahlreiche
Fernradwanderwege, die die Naturparke „Nordvogesen" und „Ballons des
Vosges" erschließen, kreuzen hier.
Die weiteren ca. 60 km bis zum Palais d’Europe in Straßbourg
beginnen mit der Weiterfahrt nach Luetzelbourg. Hier genießen wir das
Radeln auf einer der schönsten Strecken der Vogesen, die entlang des
Treidelpfades am Rhein-Marne-Kanal verläuft. Der Radweg verläuft durch
das enge Zorntal bis nach Saverne, dem Tor zum Elsass. Der Radweg des
Rhein-Marne-Kanals lädt entlang an mehreren Schleusenanlagen zum
Genießerradeln ein.
Wir streifen die Orte Hochfelden, eine Hochburg der Brauereikunst
und Brumath, zur Zeit der Römer unter dem Namen „Brocomagus" als
Hauptstadt des Elsass bekannt. Das Lustradeln wird ab dem Stadtbereich
von Straßbourg etwas eingeschränkt, da der Radweg bis in die Stadtmitte
sehr stark frequentiert ist und die entgegenkommenden Radlerkollegen
umsichtiges Fahren erfordern. Nach der Ankunft in Strasbourg empfehlen
sich ein Besuch des Europaparlaments, wo wir direkt ankommen und ein
Besuch des Münsters. Anschließend wechseln wir an den Rhein und
überqueren bei Strasbourg-Kehl die französisch-deutsche Grenze.